Neuhonrath - Kirchdorf und Wohnort mit bewegter Geschichte, dynamischer Gegenwart und Zukunftsperspektiven

Neuhonrath ist ein idyllischer Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen – eingebettet im malerischen Aggertal. Der Ort liegt nördlich von Lohmar und ist umgeben von sanften Hügeln, Wäldern und kleinen Bächen. Rinnsale wie der Honsbach, Krebsaueler Bach und Maarbach münden alle in die Agger, dem Fluß nach dem das Tal bezeichnet wird. Neuhonrath erstreckt sich auf Tal- und Hanglagen. Ortsteile im Tal sind Bachermühle, Honsbach, Schachenauel, Krebsauel, Äuelchen, Hähngen, Baach, Hagen (Cäcilienstraße) und „Alt“-Neuhonrath (Am Pfarrhof). Die Hanglagen dehnen sich aus auf Gerhardshöhe, Bornschlade, Grünenborn sowie Hohnenberg und Hasenberg. An der Höhenstraße gehören auch die eigenständigen Ortschaften Oberstehöhe, Holl und Kern funktional zu Neuhonrath.

Historie
Auf dem Gebiet von Neuhonrath ist eine keltische Siedlung aus dem 1. Jahrhundert vor Christus nachgewiesen. Erst in 2024 haben Grabungen des Bodendenkmalamtes u.a. Münzen und Überreste von landwirtschaftlichen Geräten ausgegraben. Noch im Mittelalter soll an diesem Ort eine Fliehburg gestanden haben.

Vom Weiler über die Siedlung zum Stadtteil
Die Ersterwähnungen der einstmals eigenständigen Ortsteile von Neuhonrath zeugen von einer langen Besiedlungsgeschichte. Im Mittelalter bildeten die Adelshöfe, kleine Handwerksbetriebe und die bäuerlicher Landbevölkerung eine ständisch geprägte Gesellschaft. Schon im 17. Jahrhundert werden erste Hofstellen rund um die Adelssitze auf Auel (seit 1391, Rittergut der Familie von Meuchen, später Familie von Proff) und in Honsbach das freiadlige Gut (seit 1553, Familie von Ley) urkundlich erwähnt. So bestand ein Wirtschaftshof des Schlosses in Krebsauel (1653).
Auch in Schachenauel wurden erste Wohnstätten errichtet, so dass die Ortschaft als Schachenauwel erstmals 1644 in den Heberegistern (Steuerlisten) des Amtes Blankenberg erscheint. Der Weiler Schachenauel wuchs zu einer Siedlung an und wurde im 19. Jahrhundert – nach dem Ort Wahlscheid – zur zweitgrößten Ortschaft der Bürgermeisterei Wahlscheid. Ebenfalls Mitte des 17. Jahrhunderts wird Bachermühle als Wassermühle im Besitz der adeligen Familie von Schloss Auel erstmals aktenkundig. Von hier aus entwickelte sich ab 1924 die Elektrifizierung der Gemeinde Wahlscheid. Zwischen 1884 bis 1954 befand sich in Bachermühle eine Station der Aggertalbahn, die auch „Luhmerer Grietchhen“ genannt wurde.

Die Wurzeln von „Alt“-Neuhonrath lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Kirchbau, der 1738 die Pfarrrechte erhielt., zog vor allem katholische Familien an. Als Pendant zum protestantischen (Alt-)Honrath, wurde der Hügel, auf dem die Kirche Sankt Mariä Himmelfahrt entstand, als Neu-Honrath bezeichnet.

Einige Jahrhunderte blieben die Wohnstätten auf dem Gebiet des heutigen Neuhonraths auf Abstand zueinander. Erst ab 1950 setzte als Folge der durch den Zweiten Weltkriegs ausgelösten Wohnungsknappheit in ganz Deutschland eine rege Bautätigkeit ein. Von dieser wurde auch unser Heimatort erfasst. 1950 wurde der Grundstein für die erste Neubausiedlung in Neuhonrath gelegt: die Pfarrer-Tholen-Straße entstand auf Kirchenland. Kurz darauf folgte die Bebauung weiteren Kirchenlandes, so der Kämpenweg und das Gebiet Im Kirchfeldchen sowie die Gerhardshöhe. Dadurch rückten (Alt-)Neuhonrath und Schachenauel aneinander. Und die Verdichtung setzt sich bis heute fort.

Bis 1970 waren die Ortsteile von Neuhonrath eigenständig und wurden erst im Sommer 1970 zum neu gebildeten Lohmarer Ortsteil Neuhonrath zusammengefasst. Noch heute weisen einige Straßennamen auf die alten Ortsbezeichnungen hin, wie die Honsbacher Straße, die Krebsaueler Straße oder die Schachenaueler Straße. 

Weitere Bebauungspläne sollen in nächster Zeit Am Pfarrhof und in Honsbach realisiert werden.
Neuhonrath ist ständig in Bewegung – ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen.